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Ironman Frankfurt - Nie am Ziel, immer nur auf dem Weg dorthin...

Andreas Aschenbrenner beim Ironman in Frankfurtein Erfahrungsbericht...

„Der längste Tag des Jahres" war für mich heuer die Ironman European Championship in Frankfurt. 3,8km Schwimmen im Langener Waldsee incl. kurzen Landgangs, 180km Radfahren durch Frankfurt und das hügelige Umland und der abschließende Marathon verteilt auf vier Runden entlang des Mains.
Viele Monate Vorbereitung auf diesen Tag X, an dem ALLES passen muss, an dem man sich das perfekte Rennen wünscht und an dem man sich bei der Siegerehrung einen der begehrten Slots für die Weltmeisterschaft auf Hawaii sichern möchte!
Diesen Gedanken hatten neben mir noch fast 3000 andere Athleten die sich am 6. Juli
- eingeleitet von Hells Bells von AC/DC- in den See stürzten.

Meine Vorbereitung in den letzten Monaten lief fast reibungslos, so konnte ich nahezu alle Trainingsvorgaben erfüllen und auch der Vorbereitungswettkampf im Mai beim Ironman 70.3 in St. Pölten deuteten schon den richtigen Weg an. Mit dem nötigen Respekt aber selbstbewusst fuhr ich so mit dem Shuttlebus zum Startgelände.

Das Schwimmen verlief entsprechend meiner Gefühlslage am frühen Morgen sehr entspannt, wahrscheinlich doch etwas zu entspannt, was sich leider an der Zeit deutlich wiederspiegelte. Naja... abhaken und die nächste Disziplin in Angriff nehmen lautete die Devise. Auf dem Rad fühlte ich mich von Anfang an wohl und konnte meinen angepeilten Schnitt von 37km/h bis etwa km 120 gut halten. Bis sich auf einmal ein Kampfrichter dazu genötigt fühlte, mir eine mehr als diskutable 6- Minuten Zeitstrafe zu verpassen. Nachdem alle Diskussion mit ihm nichts half, verbrachte ich diese dann ungeduldig in der Penalty Box. Der gute Rhythmus war damit erstmal gebrochen und die letzten 60km zogen sich mit zunehmend aufkommendem Wind sehr in die Länge.
Nach dem Wechsel in die Laufschuhe galt auch hier wieder die Devise „abhaken" und mit Optimismus im Kopf auf die abschließenden 42km fokussieren. Um mir die minimale Chance auf das Ticket nach Kona zu wahren, setzte ich ohne Blick auf Geschwindigkeit oder Puls von Anfang an alles auf eine Karte. Tausende von Zuschauern an der Strecke und meine mitgereisten Unterstützer erleichterten mir dieses Vorhaben. Positive Selbstgespräche und der Wille das Tempo möglichst hoch zu halten, ließen mich auch die letzten quälenden 10km des Marathons gut überstehen. Trotz all der Anstrengung und Schmerzen ließ ich es mir nicht nehmen, die letzten emotionalen Meter auf dem roten Teppich, hoch zum Römer, noch in vollen Zügen zu genießen.

1.08 – 5.04 – 3.16 ergaben damit Gesamtzeit von 9.34h!
Obwohl ich damit das Hawaii Ticket verpasst habe, bin ich total zufrieden mit MEINEM Wettkampf. Es bleibt die Gewissheit alles gegeben und den inneren Schweinehund mit harter mentaler Arbeit hunderte Male besiegt zu haben!

Großer Dank gilt meinem Coach Sepp Maurer mit seinem Team der Sportschule Vitalis (www.sportschule-vitalis.de), der mich in Sachen Training und Ernährung perfekt auf diesen Tag vorbereitete.

So ein Vorhaben lässt sich ohne die Unterstützung von Freunden und Familie nicht bewerkstelligen. Mein allergrößter Dank gilt deshalb Mama, Papa, Tom und vor allem danke an meine Frau Christina!

 

Andi run     Andi Ziel     My Dad